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Komische Praxis und die Stunde der Idioten

An dieser Stelle einmal zwei lesenswerte Texte. Zum einen ein Beitrag von Ulrike Winkelmann in der morgigen taz zum Umgang von Wehrdienstverweigerern bei Infoveranstaltungen der deutschen Bundeswehr. Konkret geht es um einen Fall bei der Luftwaffe wo anscheinend keine Journalisten teilnehmen dürfen die den Wehrdienst verweigert haben. Über Personen die ausgemustert wurden oder Frauen die keine Wehrtauglichkeitsprüfung mitgemacht haben, wird nicht geschrieben. Eine Begründung ist wohl rein formell auf Richtlinien beruhend und die andere ist verbunden mit einer Angst vor kritischer Berichterstattung. Neben einer allein schon verfassungswidrigen Einschätzung wäre es auch spannend dies unter dem Gesichtspunkt des Antidiskriminierungsgesetzes zu betrachten.

Der andere lesenswerte Text ist ein Beitrag in der aktuellen Ausgabe der BrandEins mit dem Titel Die Stunde der Idioten. Wolf Lotter setzt sich mit der Situation unseres Bildungssystems im Zeitalter der Wissensgesellschaft auseinander.

Grüne Finanzmarktkonferenz

Am 13. Juni veranstalten wir als Bundesvorstand gemeinsam mit der BAG Wirtschaft und Finanzen eine Grüne Finanzmarktkonferenz in Frankfurt. Unter dem Titel Grün zahlt sich aus. wollen wir einen Tag lang über nachhaltiges Investment oder auch eine strategische ökologische Ausrichtung für den Finanzplatz Deutschland diskutieren. Wer Interesse hat kann sich bis zum 30. Mai online anmelden (Link nicht mehr verfügbar).

Mein Papa ist Soldat

Es ist schon erstaunlich wozu man als Bundestagsfraktion oder als Abgeordneter Pressearbeit macht. So lädt die CDU/CSU Bundestagsfraktion im Namen der niedersächsischen Bundestagsabgeordneten Monika Brüning zu einer Pressekonferenz ein um das Buch Mein Papa ist Soldat vorzustellen. Das Buch mag sinnvoll sein um Kindern von Angehörigen der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen über die Arbeit der Mutter oder des Vaters aufzuklären. Ich mich aber schon wunder ob dies die Aufgabe der CDU/CSU Fraktion ist dies zu vermarkten.

Medienpolitik bei der FES

Die Friedrich-Ebert-Stiftung macht etliche sinnvolle Projekte und Veranstaltungsreihen. Besonders im Bereich der Medienpolitik ist sie im Verhältnis zu den anderen parteinahen Stiftungen sehr aktiv. In diesem Jahr haben schon einige spannende Veranstaltungen stattgefunden zur Zukunft des Rundfunks oder zum Bloggen. Die Veranstaltungen gehen weiter und am 28. Mai 2008 gibt es direkt die nächste Veranstaltung unter dem Titel Virtuelle Welten – Reales Recht für virtuelle Welten (Link nicht mehr verfügbar). Zudem schon die Ankündigung auf eine Fachkonferenz zum Datenschutz 2008 am 1. Juli dieses Jahres. Dabei möchte ich auch auf die Schriftenreihe Medien Digital hinweisen die neben zahlreichen weiteren Publikationen im Bereich Medienpolitik erscheint. Aktuell gibt es eine neue Veröffentlichung Vorreiter auf neuem Kurs? : Die Zukunft der elektronischen Medien in den USA. Aktuelle Infos finden sich dabei in der Rubrik Medienpolitik. Die meisten Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei.

Diskussion über Politiker Casting Show

Ich hatte ja bereits berichtet, dass unser Zweites Deutsches Fernsehen ein neues Sendeformat eingekauft hat. Nun geht die Diskussion rund und alle schimpfen darüber. Ich sehe das Projekt auch skeptisch, finde aber noch viel umstrittener die Begründung des ZDF für das neue Format. Dort heißt es „Die Suche nach neuen, unverbrauchten politischen Hoffnungsträgern führt zu smarten und gleichermaßen charismatischen Typen“.

Ich finde es schon bemerkenswert das man nur mit einem solchen Profil Politiker werden kann. Vermutlich sitzen dann wie im Orginal in Kanada dort glatt gebügelte Jungs in ihren schicken Anzügen. So funktioniert Politik leider nicht und dass man mit einem solchen Format Politik jungen Menschen näher bringt, sehe ich auch nicht. Viel mehr sollten alle Fernsehsender schauen das sie über die Arbeit der zahlreichen jungen engagierten Menschen berichten. Nicht nur in den Jugendverbänden der Parteien sondern auch in den vielen weiteren Jugendverbänden die politisch arbeiten. Ihre Arbeit und Projekte finden kaum Platz in den Fernsehprogrammen. Dies wäre ein wesentlich besserer Schritt und man müsste nicht gekünzelte Shows auflegen.

Wer sich selber einen Eindruck machen möchte von der Show, kann sich die Sendung einmal anschauen. Ist ein Mix aus Quiz-Show und Jugend debattiert und immer wieder schöne Anekdoten. Zudem zeigt CBC wie vorbildlich man Tauschbörsen nutzen kann, die Sendung wird gleich über BitTorrent verbreitet.

Casting-Show für junge Politiker

Ich habe gerade gelesen das ZDF eine Politiker-Castingshow machen will. Dabei sollen dann junge Menschen gegeneinander antreten. In dem Bericht heißt es:

„Die Finalisten treten dann zu einer Live-Debatte gegeneinander an, in der sie – ähnlich wie in den TV-Duellen vor der Bundestagswahl oder in den USA bei Präsidentschaftswahlen – zu verschiedenen Themen Stellung nehmen müssen und dabei vom Publikum beurteilt werden. Dem Gewinner winkt ein Geldpreis, in Kanada bekam er zudem noch ein Praktikum in einer politischen Institution.“

Ich bin mal gespannt wie das ZDF das Format aufzieht und wer daran teilnimmt. Vielleicht können sie auch eine Castingshow für ihren Fernsehrat machen oder speziell für ihre Programmdirektion.

Grüne Sommeruniversität

Vom 28. bis 31. August findet in Frankfurt an der Oder die erste Green European Summer University statt. Dort sollen alle interessierten Grünen aus Europa sich zusammenfinden um in zahlreichen Workshops und Panels über die Themen der Zukunft zu diskutieren. Über die Website kann man sich auch direkt anmelden und bekommt so laufend die aktuellen Neuigkeiten.

Debatte zu Internetsperrungen

Letzte Woche ging es ja leider nur durch wenige Medien, die Diskussion über Internetsperrungen im Zusammenhang mit Tauschbörsennutzung. Deshalb hat netzpolitik.org noch einmal nachgehakt bei den Parteien und ihnen fünf simple Fragen an die Pressestellen geschickt. Ansonsten gab es noch eine Rückmeldung von den Jusos und der GRÜNEN JUGEND. Nachzulesen in einem eigenen Beitrag.