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Alles Gut

Die Welt ist doch in Ordnung, abgesehen von schönen Wasserflecken in meiner WG. Der Sturm war nicht so schlimm wie erwartet und Edmund Stoiber hat sich von der politischen Bühne verabschiedet. Jetzt tummelt er sich acht Monate lang durch das Land und die Republik. Ob es eine Abschiedstour geben wird oder sich die CSU weiter in Intrigen und Machtkämpfen vergräbt, mal abwarten. Beeindruckend ist doch aber, wieviele strategische Fehler gemacht wurden. Bereits im Dezember hätte er eine offene Diskussion oder sogar Mitgliederbefragungen akzeptieren können, ohne sich den wirklichen Ansehensverlust der letzten Wochen zu geben. Er hätte die Möglichkeit gehabt, es zu schaffen, aber vor lauter Eitelkeit und vermutlich einer Menge schlechten Beratern es nicht gewagt. Nun steht der Wechsel an, Beckstein wird Ministerpräsident. Ein christsozialer Franke, eigentlich ein Unding für die CSU. Rechtsaussen bei der Innenpolitik, kann er aber nicht verglichen werden mit Schönbohm oder anderen. Ich bin gespannt was passiert, schön ist zu sehen, dass sich die Junge Union in diesen Machtkampf nicht einmischt, genauso wie Markus Söder. Sonst vor Kraft am protzen und am stolzieren, jetzt nichts. Es werden auf jedenfall spannende Monate für die CSU.

Alltag

Nun beginnt der Alltag im Leben eines Bundesvorstandsmitgliedes. Die Klausurtagungen der letzten Woche sind vorbei und die Aufgabenverteilung ist getan. Zuständig bin ich unter anderem für Wirtschaft, Demografie und Kultur und Medien. Der Alltag bedeutet auch, heute unm 4.30 Uhr aufzustehen, um zurück nach Berlin zu fahren. Gestern war Neujahrsempfang meines Heimatkreisverbandes Münster, eine gute Veranstaltung. Heute und morgen stehen etliche DNK-Termine an. Nach der ersten Einarbeitungsphase im Büro und dem Möbelrücken stehen jetzt die Antrittsbesuche bei den verschiedenen Verbänden und Organisationen an.

Vorfreude herrscht aber auf den 8. Februar. Start der Berlinale. Deshalb werde ich in den nächsten Wochen auch meine Top10ToSee-Liste veröffentlichen. Dies bedeutet aber auch, die Kinobesuche wieder irgendwie in den Kalender zu quetschen. Mal schauen, was ich schaffe.

2007

Aus Vietnam zurück, vier Tage Klausurtagungen hinter mir, wenig Schlaf aber hohe Motivation. So sieht gerade meine Situation aus. Nachdem ich am Sonntagmorgen nach gut 20 Stunden Flug in Berlin gelandet bin und direkt zur Klausurtagung des Bundesvorstandes gefahren bin, ging diese bis Montagabend. Am Dienstag dann zur Fraktionsklausur nach Wörlitz, Mittwoch nach Berlin zurück, wo Abends noch eine Veranstaltung der Europafraktion war. Im Büro habe ich mich langsam eingelebt, neues Notebook, Visitenkarten und bald auch bequeme Bürostühle. Meine Büroleitung hat Tina Gerts übernommen, ehemals Sprecherin der GRÜNEN JUGEND (01-03).

Was 2007 für mich ansteht, auf jedenfall keine Wertediskussion. Ich find dieses Thema einfach nicht spannend, vor allem wenn es einseitig an der Familie hochgezogen wird. Stattdessen wird es eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage grüner Wirtschaftspolitik geben, als auch eine Fortführung des Themas Demografie.

Mal schauen, was das Jahr 2007 sonst noch mit sich bringt. Auf jedenfall kommt bald eine schöne Bildergalerie aus Vietnam. Euch ansonsten ein gutes, gesundes, frohes, tolles, schönes, erholsames, freudiges, spannendes, und so weiter Jahr 2007.

Weihnachten in Vietnam

Nun ist es schon fast herum. Die Weihnachtstage in Vietnam waren das voellige Kontrastprogramm zu meinen bisherigen Feiern, sei es in Deutschland, Schweden oder den USA. Es ist kitschig aber ruhig. Es gibt kein besonderes Aufsehen, gaebe es keine oberkitschige Weihnachtsdeko, wuerde man ueberhaupt nicht mitbekommen, dass Weihnachten ueberhaupt ist. Die letzten Tage habe ich in Sapa im Nordwesten Vietnams verbracht, nachdem in den letzten Woche noch einige Treffen und Gespraeche anstanden. Fuer Weihnachtsstimmung hat allerdings das Konzert im Innenhof des Goethe-Instituts gesorgt. Bei Stollen und einer Art Gluehwein wurde vom Opernchor der Hanoier Oper deutsche Weihnachtslieder gesungen, dies interessierte vor allem Vietnamesen, es waren wohl 400 oder 500 Gaeste da. Die Fotos dazu kommen spaeter.

Jetzt geht es in den Sueden und dann wieder zurueck in den Norden, wo in einer Woche auch die Gespraeche mit dem vietnamesischen Jugendring beginnen.

Lebenszeichen

Schon seit Oktober geplant, halte ich mich gerade in Vietnam auf. Anfang Januar gibt es eine Delegationsreise von deutschen Jugendverbaenden in die ehemalige franzoesische Kolonie, um eine engere Zusammenarbeit auszoloten. Ich bin schon einige Tage vorher hingeflogen um mich mit den vor Ort vertretenen deutschen Institutionen zu treffen und auch etwas den Kopf freizubekommen fuer das kommende Jahr.

Vietnam ist kurz gesagt klasse, angenehme Menschen, es wird immer sauberer und eine wunderschoene Natur. Heute ist der 60. Jahrestag des Indochinakrieges, deshalb gibt es natuerlich grosse Militaerparaden in einem der letzten kommunistischen Laender. Auf den Strassen wird man schon seit Tagen durch Lautsprecherdurchsagen darauf hingewiesen.

Danke!

Ich möchte mich bei euch allen Bedanken für die Unterstützung in den letzten Wochen, Monaten und einigen sogar Jahren, privat als auch im grünen Umfeld. Durch die Wahl in den Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kommt nun eine neue Herausforderung auf mich zu. Ich freue mich auf einen intensiven Kontakt und Austausch. Weitere Informationen zur BDK in Köln: www.gruene-partei.de

4.45 Uhr in Münster

Nachdem ich nun heute um 4.45 Uhr aufgestanden bin, um von Münster nach Mainz zu fahren und jetzt in Berlin angekommen bin, bin ich wirklich fertig. Nils Wiechmann wurde auf der LDV der Grünen Rheinland-Pfalz als Landessprecher gewählt, also bin ich heute zur persönlichen Gratulation dorthin gefahren. Gleichzeitig wurden aber auch Verena Schäfer und Max Löffler zu den neuen SprecherInnen der GRÜNEN JUGEND NRW gewählt, am Samstag und Sonntag war Jahresmitgliederversammlung in Münster. Ansonten hieß es Texte schreiben und ein schönes Portrait in der „Hallo Münsterland” zu lesen, eine neue Zeitung mit über 150.000 Stück Auflage. Da der Artikel nur als PDF erschien, hier der Text herauskopiert: Spitz-enkandidat Exil-Münsteraner möchte in den Bundesvorstand der Grünen

Die Bahn kommt. Malte Spitz auch. In einer Woche will er in den Bundesvorstand der Grünen. Sein Name ist Spitz. Malte Spitz. Und er hat die Lizenz zum Politikmachen. Allerdings beschäftigen den 22- jährigen Exil-Münsteraner, der am kommenden Wochenende für einen der sechs Sitze im Bundesvorstand der Grünen kandidieren wird, noch andere Dinge. Münster. „In Münster bin ich immer wieder gerne.“ Sagt Malte Spitz, und man hat keinen Grund, an der Aufrichtigkeit seiner Worte zu zweifeln. Obwohl er inzwischen nach Berlin übergesiedelt ist und in der großen Politik mitmischt – am kommenden Wochenende bei der Delegiertenkonferenz der Grünen in Köln kandidiert der 22-Jährige für den Bundesvorstand. Er wäre das jüngste Mitglied in diesem Gremium, seit es die Partei gibt. Aber gerade, um nicht „ständig in diesen höheren Sphären irgendwo zwischen Claudia Roth und Joschka Fischer zu schweben“, ist die Sehnsucht nach der Domstadt dann und wann groß. Nach einem Besuch im Schwarzen Schaf, der Sputnikhalle oder dem Gleis 22 – „da holen mich meine Freunde garantiert wieder auf den Boden zurück.“ Dabei scheint es ihm ohnehin nicht an der nötigen Erdhaftung zu mangeln. Die Polit- Karriere sei für ihn nur eine Option. „Vielleicht möchte ich später mal in die Wirtschaft.“ Deshalb lässt der junge Politiker sein VWL-Studium in der Bundeshauptstadt nicht schleifen. Wird da auch die „Grüne Marktwirtschaft“, eines von Spitz’ Steckenpferden, gelehrt? „Das entwickelt sich so langsam, es gibt an der Uni inzwischen Veranstaltungen zum Thema Umweltökonomie.“ Auch die Unternehmen würden schrittweise erkennen, dass Ressourcen knapp seien und die Umweltverschmutzung immense Kosten verursache. Mit Finanzen befasst sich Spitz, seit er in jungen Jahren das Amt des Schatzmeisters bei Münsters jungen Grünen („Kaktus“) innehatte. In Telgte dagegen, wo Spitz aufgewachsen ist, seien die Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren, zwangsläufig begrenzter gewesen als in der Domstadt oder in Berlin. Allerdings beschäftigt sich der 22-Jährige in der Hauptstadt nicht ausschließlich mit Politikmachen und Studieren. Dass der Schlaf vor ein paar Tagen extrem zu kurz gekommen sei, habe nicht etwa an seinem straffen Terminkalender gelegen. „Nein“, gibt Malte Spitz unumwunden zu, „die James-Bond-Premierenparty war nur extrem hart“.

Münster

Seit gestern bin ich nun in meiner Heimatstadt Münster. Nach etlichen Interviews mit der Regionalpresse steht heute ein Arbeitstag an und heute Abend geht es zum Ruhrpott-Derby zwischen Schalke und Bochum. Am Wochenende tagt dann die Jahresmitgliederversammlung der GJ NRW in Münster und Nils Wiechmann wird auf der LDK der Grünen Rheinland-Pfalz hoffentlich zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.

Ansonsten heißt es heute noch einmal Kraft und Ideen auftanken, in einer Woche ist die BDK.

Große Koalition

Nach nun 365 Tagen großer Koalition kann man nicht mehr allzuviel erwarten. Der interne Streit in den Koalitionsparteien ist größer als der Krach zwischen den Koalitionären. Der Zuspruch zur Demokratie sinkt, da Politik mehr als Selbstzweck gesehen wird, als das Ziel zu verfolgen, gute Politik für die Menschen zu machen.

Nun ja, Neuwahlen wird es wohl nicht geben, aber verdammt viel Arbeit für die Opposition. Es liegt an den Oppositionsparteien, den zivilgesellschaftlichen AkteurInnen und im Endeffekt auch an uns allen, dass wir für den politischen Wechsel eintreten und die Regierung zu sinnvollen Reformen und Vorhaben treiben, anstatt im Stillstand und Formelkompromissen zu ersticken.

Das Jahr 2007 wird also wieder sehr arbeitsreich. Freuen wir uns auf die kommenden 365 Tage!