Bürgerrechte

Bürgerrechte gelten für alle Menschen. Sie sind die Grundlage unseres Verständnisses eines demokratischen Rechtsstaats: Schutz des Einzelnen vor dem Staat wie auch gegenüber privaten Akteuren. Durch das Grundgesetz, die europäische Grundrechtecharta und die Erklärung der Menschenrechte sind unsere Bürgerrechte verbrieft und besonders geschützt. Und doch werden sie immer wieder und immer weitgehender eingeschränkt. Regelmäßig wird mit Ängsten der Menschen gespielt, um immer wieder neue Rechtfertigungen zu finden, unsere Bürgerrechte einzuschränken: im Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität oder im Internet, wo auch zunehmend Kontrolle und Überwachung Einzug erhalten.

 

Im letzten Jahrzehnt wurde national wie international ein rapider Abbau unserer Bürgerrechte vorangetrieben. Sei es durch Verbunddateien, die die Trennung zwischen Polizei und Geheimdiensten immer schwieriger macht. Seien es neue Überwachungsbefugnisse, um in unsere Computer einzudringen, sie auszuforschen und Kommunikation heimlich auszuwerten. Seien es Verpflichtungen zur Speicherung und Verdatung unseres Lebens, mit der Vorratsdatenspeicherung und der Bestandsdatenauskunft. Oder seien es internationale Maßnahmen wie die jahrelange Speicherung von Flug- und Reisedaten oder die kaum geschützte Übermittlung von Finanzdaten. In allen Bereichen unseres Lebens wurden Bürgerrechte eingeschnitten.

 

Ich kämpfe für eine andere Politik, die Bürgerrechte stärkt und nicht einschränkt. Für eine Sicherheitspolitik, die Verhältnismäßigkeit wahrt und für eine neue Sicherheitsarchitektur, die effizient arbeitet und nicht immer neue Eingriffsbefugnisse benötigt. Für die Verankerung des Datenschutzes im Grundgesetz und einen modernen europaweit geltenden Datenschutz. Für mehr Rechte der Menschen gegenüber dem Staat wie Unternehmen, um Auskunft zu erhalten, was über sie gespeichert ist und für das Recht, Daten löschen zu lassen. Ich streite für eine Rücknahme der massiven Ausweitungen von Eingriffen in unsere Bürgerrechte in den letzten Jahren. Und ich streite für das Ende der Vorratsdatenspeicherung, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Ich will Bürgerrechte nicht nur sichern, sondern sie wieder stärken. Bürgerrechte gelten nicht nur für die, die einen deutschen Pass haben, sondern für alle Menschen.

Ohnmacht beim Datenschutz

Man kann es sich heutzutage einfach machen: Ein paar flotte Sprüche gegen das Street View Angebot von Google und man schafft es in der Ferienzeit von PolitikerInnen, VerbandslobbyistInnen und in einer nachrichtenarmen, wenn auch nicht langweiligen, Sommerpause schnell ins Fernsehen, auf die Nachrichtenticker oder auch als Experte in ein Interview. Dabei löst die Diskussion um… Weiterlesen »

Grüne gegen SWIFT

Der grüne Bundesvorstand hat am 5. Juli 2010 in seiner Bundesvorstandssitzung einstimmig den untenstehenden Beschluss gefasst. Der Beschluss setzt sich mit der aktuellen Ausgestaltung des SWIFT-Abkommens auseinander. Die Mitglieder des Europaparlaments werden darin aufgefordert, am kommenden Mittwoch das aktuelle SWIFT-Abkommen im Parlament zu stoppen. Der Beschluss ist hier nachzulesen.

10 Thesen zur aktuellen netzpolitischen Diskussion

1.ZENTRALES THEMA: NETZNEUTRALITÄT UND DIGITALE MONOPOLE Digitale Monopole sind der Protektionismus des 21. Jahrhunderts. Darum wird Netzneutralität die zentrale netzpolitische Auseinandersetzung der kommenden fünf Jahre werden. Sie bestimmt die Richtung der Digitalisierung – ob das Netz zunehmend kommerzialisiert, monopolisiert und kontrolliert wird, oder ob sich die kreativen Kräfte des Internets in einem Rahmen von „Rights… Weiterlesen »

Jetzt den Druck auf Facebook erhöhen!

Die InitiatorInnen der Gruppe Facebook Privacy Control – NOW! Malte Spitz (Grüne), Konstantin von Notz (Grüne), Thomas Jarzombek (CDU), Lars Klingbeil (SPD), Manuel Höferlin (FDP), Halina Wawzyniak (Die Linke) und Dorothee Bär (CSU) erklären gemeinsam: „Wir kämpfen für besseren Datenschutz und stärkere Rechte der Nutzerinnen und Nutzer in Facebook und im Internet insgesamt. Statt Bundesverbraucherschutzministerin… Weiterlesen »

Stellungnahme zur Kulturflatrate an die Musikindustrie

Der Bundesverband Musikindustrie hat im Januar 2010 in einem 10 Punkte-Papier seine Probleme mit der Kulturflatrate aufgezeigt. Da einige Punkte so nicht im Raume stehen gelassen werden konnten, habe ich eine Stellungnahme verfasst (Link nicht mehr verfügbar) die von weiteren Grünen unterstützt wird. In der Stellungnahme werden die Argumente der Musikindustrie bewertet und unter die… Weiterlesen »

Culture Flatrate – Study Online

In 2009, the parliamentary groups of the German Greens in the Bundestag and the European Parliament published a law-study on the issue of a culture-flatrate (Kulturflatrate). The study examines German and international laws to see what kind of possibilities there are for implementation of a Kulturflatrate. The study is also available for download in english.

SWIFT-Abkommen verhindern – Bewährungsprobe für die FDP

Für die FDP steht im Bereich Bürgerrechte und Datenschutz die erste Bewährungsprobe an. Auf europäischer Ebene wird gerade das SWIFT-Abkommen verhandelt. Es sieht einen umfassenden Bankdatenaustausch mit den USA vor, wo der Datenschutz nicht gewährleistet und rechtsstaatliche Verfahren unterlaufen werden. Zudem soll es noch kurz vor Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags, und damit der Einspruchsmöglichkeit des Europäischen… Weiterlesen »

Antwort der Bundesnetzagentur auf Auskunfsanspruch bei der Vorratsdatenspeicherung

Auf der grünen Aktionsplattform Meine Kampagne haben wir ja dazu aufgerufen eine Datenschutzauskunft bei seinem Mobilfunkprovider einzuholen. Dabei gab es verschiedene Aktionsschritte um auf die Problematik der Verkehrsdaten hinzuweisen. Man konnte sich auch Unterstützung holen, unter anderem auch beim Bundesdatenschutzbeauftragten oder der zuständigen Regulierungsbehörde der Bundesnetzagentur. Untenstehend nun ein Auszug aus der Antwort auf die… Weiterlesen »

Bürgerrechte Schwarz/Gelb: Nicht mehr Ob sondern nur noch Wie

„Karlsruhe übernehmen Sie“ hieß es gestern Abend kurz nach Bekanntwerden der Verhandlungsergebnisse zwischen CDU/CSU und FDP im Bereich Innere Sicherheit. Mit einer klaren Ansage der Rücknahme der Sicherheitsgesetze sind die FDP und gerade auch die Julis in den Wahlkampf gegangen und haben somit versucht sich als Bürgerrechtspartei aufzustellen. Das Ergebnis ist enttäuschend. Keine Kehrtwende, sondern… Weiterlesen »